Von der Struktur zur Funktion
Daniel Trachsel / David Lehmann / Christoph Enzensperger
Sie stimulieren, kommunizieren, unterdrücken Appetit oder verändern als Psychedelika tiefgreifend die Wahrnehmung – Phenethylamine sind richtige Allrounder. Die grosse Verbreitung in der Natur, vom Meeresschwamm zum Wüstenkaktus oder Botenstoff, ist deshalb nur ein Teil ihrer Erfolgsgeschichte, denn sie wirken vor allem inspirierend: Generationen von Wissenschaftlern optimieren seit über hundert Jahren das Grundgerüst dieser faszinierenden Substanzklasse.
Dieses neue Standardwerk eröffnet erstmals eine umfassende und systematische Betrachtung der vielfältigen Aspekte von mehr als 2300 Substanzen. Mit einem Vorwort von David E. Nichols.
ISBN 978-3-03788-700-4
1030 Seiten, Hardcover
Fr. 148.- / € 128.-
Blick ins Buch (PDF-Datei)
Über das Buch:
- Mehr als 2300 Substanzen rund um das Phenethylamin-Grundgerüst sind mit biochemischen und pharmakologischen Daten erfasst, insbesondere Phenethylamine, Amphetamine, Phenylpiperazine, Cathinone, Heteroarylalkylamine, aber auch Exoten wie Cyclophane und Metallocene.
- Einfache Navigation durch übersichtliche Gliederung: von der Struktur zur Funktion
- Interdisziplinäre Betrachtung verschiedener Aspekte der Phenethylamine: Geschichte, zahlreiche historische Abbildungen aus der Arzneimittelwerbung, medizinalchemische Entwicklung, Pharmakologie, Anwendungsbereiche und Missbrauch, Einbezug gesellschaftsrelevanter Themen
- Schnelle Übersicht durch Tabellen, Diagramme und Grafiken (Literaturreferenzen, Werte wie untersuchte Targets, Bindungsaffinitäten, funktionelle Potenz, Humandosis, Wirkdauer, Wirkart etc.)
- Ausführliche Übersichten erleichtern das Navigieren durch die Kapitel und fassen am Anfang und Ende der Kapitel das Allerwichtigste zusammen (z.B. Struktur-Aktivitätsbeziehungen)
- Detaillierte Exkurse zu den komplexen Aspekten der Medizinhistorik, der Pharmakologie oder der Entwicklung verschiedener Wirkstoffklassen: Antidepressiva, Appetitzügler, Bioisosterie, Fluor in der Medizinalchemie, Naturstoffe, Aminoxidasen, Drug Discrimination, Monoamin-Transporter, Molekulare Pharmakologie
- Mit mehr als 2400 Quellenangaben
Das Standardwerk für Medizinalchemiker, Pharmakologen, Forensiker, Gesetzgeber, Historiker, Pharmazeuten, Ärzte, Psychiater, Sozialarbeiter, für kulturell und soziologisch Interessierte – kurz, für all jene, die fundierte und vertiefte Informationen zu Substanzen der Phenethylamin-Klasse suchen.
Die Autoren:
Daniel Trachsel…
studierte Chemie an der Fachhochschule Burgdorf. Mit seinem Ausbildungsstart zum Chemielaborant und Chemiker, begann im Jahre 1993 auch sein Interesse für das Forschungsgebiet der psychoaktiven Substanzen. In den vergangenen Jahren publizierte er Forschungsartikel über Serotonin 5-HT2A/C-Rezeptorliganden und Monoamintransporter-Agenzien. Er ist auch Autor des seit dem Jahr 2000 erschienenen Buches Psychedelische Chemie. Im Jahr 2002 trat er einem biopharmazeutischen Unternehmen bei, wo er zunächst in der Erforschung von Renin-Inhibitoren tätig war, und in den folgenden Jahren als Medizinalchemiker Orexin-Rezeptorantagonisten entwickelte, viele davon mit einer Phenethylamin- und Tryptamin-Grundstruktur. Er ist in diversen Patenten als Miterfinder erwähnt. In einer synergetischen Fachhochschul-Kooperation entwickelte und untersuchte er zahlreiche fluorierte Phenethylamine. Gegenwärtig arbeitet er an der Quantifizierung und Identifikation von Inhaltsstoffen unterschiedlicher psychoaktiver Strassenproben.
David Lehmann…
studierte Chemie an der Fachhochschule Fribourg. Durch seine siebenjährige Forschungstätigkeit in einem Pharmaunternehmen entstanden neue Orexin-, S1P1- und P2Y12-Rezeptorantagonisten. Die kreative Arbeit als Medizinalchemiker wurde mit über fünfzehn Patenten – aus den Bereichen Immunomodulation, ZNS und Herz-Kreislauf – belohnt. In einem Sabbatjahr widmete er sich dem Schreiben und entschied, fortan Sätze, statt Moleküle zu bauen. Er wechselte darauf in die Unternehmenskommunikation eines grossen Pharmazulieferers und ist heute in einem messtechnischen Institut für die Kommunikation verantwortlich.
Christoph Enzensperger…
studierte Chemie an der Universität Regensburg und machte sein Diplom an der Fachhochschule Isny. Im Jahre 2002 schloss er sich der Arbeitsgruppe von Prof. Lehmann an der Universität Jena an, wo er am Design von neuartigen Dopamin- und Serotoninrezeptor Liganden arbeitete, von denen die meisten eine Arylalkylamin-Substruktur besitzen. Er arbeitete auch im Bereich von Beta-Carbolinen und anderen Naturstoffen und schloss 2007 seine Doktorarbeit mit summa cum laude ab. Bei einem Aufenthalt am Unilever Centre for Science Informatics in Cambridge, UK untersuchte er 2010 mit verschiedenen computergestützten Methoden die Bindung an Dopamin- und Serotonin-Rezeptoren. Augenblicklich arbeitet er im Bereich allosterischer Bindungsstellen und an der Entwicklung subtyp-selektiver Liganden.
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